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Newsletter #04 vom 1.5.2025

Nach der Veranstaltung vom 18. Februar 2025 mit der großartigen Professorin Maja Göpel, über 21.000 Teilnehmenden im Live Stream und vielen begeisterten Zuhörenden vor Ort in Mainz, liegt die Messlatte für weitere Veranstaltungen recht hoch.

Wir glauben, mit unserem Gast bei der geplanten Veranstaltung am 5. Mai 2025, diesen gewachsenen Ansprüchen inhaltlich – wie insbesondere auch persönlich – Genüge zu leisten: Prof. Dr. Michael Sterner.

Sterners Buch zeichnet sich durch profundes Wissen zu den verschiedenen dringend notwendig gewordenen Wegen zur Elektrifizierung bisheriger fossilen Prozesse aus. Bei jemandem mit Professorentitel geht man gemeinhin davon aus, dass der akademische Weg sehr häufig durch ein entsprechendes akademisches Elternhaus vorgezeichnet ist. Dies ist aber nicht zwangsläufig so. So beschreibt Michael Sterner in seinem Buch auf den persönlich gehaltenen Seiten 275ff seine holprig verlaufene Schullaufbahn. Zum Glück hatte sein Realschulrektor ihm immer viel zugetraut und ihn gefördert. Das hatte seinen Lebensweg sehr positiv beeinflusst und ihm letztlich seinen akademischen Weg geebnet. Damit ist er ein Beispiel für den wissenschaftlich belegten Pygmalion Effekt: Wenn man einem Menschen Vertrauen entgegenbringt, erhöht sich die Wahrscheinlichkeit, dass dieses Vertrauen auch gerechtfertigt ist. Es wirkt wie ein latenter Motivationsmotor.

In Reinhard Schneiders ‚Ablenkungsfalle‘ erfahren wir, dass das von ihm so genannte blinde Vertrauen allerdings von etlichen politischen und wirtschaftlichen Akteuren ausgenutzt wird. Jemand, der jedoch qualifiziertes Vertrauen zu schaffen weiß, zum Beispiel ein Unternehmen, das glaubwürdig und ernsthaft an einer besseren nachhaltigen Zukunft baut, wird sowohl durch langfristigen höheren ökonomischen UND ökologisch-gesellschaftlichen Gewinn, also bessere Margen und zum Beispiel größeres Ansehen, belohnt. Anstand lohnt sich, so Reinhard Schneider. Allein schon im Sinne der Evolution. Auch wenn die Zeitschrift ‚brand eins‘ dem Unternehmer Schneider die ‚Einsamkeit der Pioniere‘ attestiert, alleine steht er schon längst nicht mehr. Der Zuspruch bei und zu den Zuversichtlichen beweist es. Und sein jüngst geäußertes Credo, dass gesellschaftliches Wohlbefinden letztlich nicht durch ‚Ellenbogen‘, sondern durch eine gute Mischung aus dem Handeln für das eigene Unternehmen und dem für alle – einschließlich der nächsten Generationen – zustande kommt, zeigt sich an den rühmlichen und unrühmlichen Beispielen aktueller globaler Politik. Ein völlig selbstbezogenes Wirtschaftshandeln führt sehr schnell zum potenziellen Kollaps aller.

Kurz: Unser Motto der Zuversicht gilt gesellschaftlich eben doch immer noch mehr als purer Eigennutz.

Wenn sich dann auch noch erstaunliche Parallelen in den Gedanken in den Büchern beider Autoren finden, scheint ja doch so etwas wie ein optimistischer Gesamttrend möglich. So werden die Unternehmensprinzipien Ganzheitlichkeit, Wesentlichkeit, Durchgängigkeit (Reinhard Schneider, 194ff) im Buch von Michael Sterner auf die gesellschaftspolitische, nationale Ebene übertragen.

Reinhard Schneider: ‚Im Laufe meiner 25jährigen Unternehmenserfahrung haben sich drei Handlungsprinzipien als gültig und erfolgsversprechend herauskristallisiert: Ganzheitlichkeit, Wesentlichkeit, Durchgängigkeit. Sie bestimmen, wodurch unter anderem Vertrauen im Markt, in der Öffentlichkeit und bei Partnern entsteht. Sie beziehen sich auf materielle Ressourcen, soziale Prozesse und Zukunftsprojektionen‘. (Sinngemäß Reinhard Schneider, S.192)

Freuen Sie sich also auf einen lebhaften Abend mit einem Praktiker, der die Theorie beherrscht und der seit vielen Jahren die Bundesregierung berät (die nicht immer auf ihn gehört hat) und einem, der seine gute unternehmerische Praxis über Jahrzehnte entwickelt hat, zugleich über ein valides wissenschaftliches Fundament als Handlungsbasis verfügt. Und der öffentlich dafür auch von der Politik ausgezeichnet wurde. Mit dem Deutschen Umweltpreis, verliehen an Reinhard Schneider 2019 durch den Deutschen Bundespräsidenten.